FAQ

Wie können wir uns vor Feinstaub schützen?

Die gesundheitsschädlichen Feinstaubpartikel sind mikroskopisch klein und können tief in die Lunge, das Herz und die menschlichen Zellen eindringen, wo sie Entzündungen hervorrufen und das Risiko von Atemwegs-, Lungen-, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen erhöhen. Um diese Emissionen und die damit verbundenen Krankheitsbilder zu bekämpfen, bedarf es umfassender Maßnahmen seitens der Politik. Bis die Gesetzesgebung jedoch entsprechend angepasst ist, können wir die Risiken durch die Umsetzung von einigen einfachen Handlungen in unserem Alltag eindämmen: möglichst wenig Auto fahren, den Bremsstaub abfangen, Staus vermeiden, sich über die lokale Luftqualität informieren und auf die Gesundheit von Atemwegen und Lungen achten.
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Alternativen zum Auto nutzen

Beim Autofahren sind wir dem Feinstaub besonders stark ausgesetzt. Die Partikel sammeln sich im Fahrzeuginnenraum und setzen Fahrer und Mitfahrer einer mit Feinstaub belasteten Atemluft aus. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln: Wer umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel nutzt, schützt sich gleichzeitig vor Feinstaub. Eine Ausnahme bilden einzig die Bahngelände: Einem Gutachten der französischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Arbeitsschutz (ANSES) zufolge sind die Konzentrationen an luftgetragenen Partikeln (PM10, PM2,5 in µg/m³) auf Bahngeländen in Frankreich im Durchschnitt dreimal so hoch wie in der städtischen Außenluft.

Bremsstaub abfangen

Wie aber können wir uns vor Feinstaub schützen, wenn wir im Alltag nicht auf das Auto verzichten können? Lösungen zum Abfangen der Feinstaubemissionen direkt an der Quelle sind bereits erhältlich. Die in die Abgasanlage oder Bremssysteme eingebauten Filtervorrichtungen (z. B. TAMIC® von Tallano Technologies), fangen die von unseren Fahrzeugen freigesetzten Feinstaubpartikel ein und verhindern ihre Verteilung in der Umgebungsluft. Da insbesondere der Brems- und Reifenabrieb – der den Gefahren von Abgaspartikeln um nichts nachsteht – bislang kaum reguliert ist, ist der flächendeckende Einsatz derartiger Technologien in jeder Hinsicht erstrebenswert.

Staureiche Gebiete vermeiden

In stark verschmutzten Gebieten mit viel Straßenverkehr finden sich große Konzentrationen an Feinstaubpartikeln. Um sich vor Feinstaub zu schützen, ist von der Besiedlung und Durchfahrt dieser Gegenden abzuraten – insbesondere während der Hauptverkehrszeiten.

Über die Luftqualität informieren

Um vorbeugende Maßnahmen ergreifen zu können, stellen spezialisierte Websites (wie  Prev’air und Airparif für den Großraum Paris) aktuelle Informationen zur regionalen Luftqualität bereit. Bei einer erhöhten Luftverschmutzung sollten Sie sich möglichst in geschlossenen Räumen aufhalten und auf sportliche Aktivitäten verzichten. Mithilfe von Luftreinigern kann zudem ein Großteil des Feinstaubs aus der Raumluft eliminiert werden.

Atemwege und Lunge schützen

Menschen mit bestehenden Atemwegs- oder Lungenerkrankungen (Asthma, chronische Bronchitis etc.) sind besonders von den schädlichen Auswirkungen des Feinstaubs betroffen. Vermeiden Sie das Rauchen, treiben Sie regelmäßig Sport, ernähren Sie sich ausgewogen und nehmen Sie antioxidative Lebensmittel zu sich (Brombeeren, Artischocken, Pflaumen, Himbeeren, Erdbeeren etc.), um Ihre Gesundheit zu bewahren und sich vor Feinstaub zu schützen.

Gemeinsam stark für die Zukunft

Trotz aller Anstrengungen verlieren wir aufgrund der Luftverschmutzung durchschnittlich 2,2 Jahre unserer Lebenserwartung. In besonders verschmutzten Städten wie Neu-Delhi steigt diese Zahl sogar auf bis zu 10 Jahre an. Die Feinstaubverschmutzung verursacht ebenso viele vorzeitige Todesfälle wie der Tabakkonsum, mehr als dreimal so viele wie Alkohol und unsauberes Wasser und sechsmal so viele wie HIV. Die unsichtbare Bedrohung der Luftverschmutzung ist eine globale Gefahr, die nach einschneidenden Maßnahmen durch die Regierungen und jeden einzelnen verlangt. 

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Der Begriff „Feinstaub“ bezeichnet ein komplexes Gemisch aus umweltschädlichen chemischen Verbindungen, die durch Verbrennungsprozesse, Reibung oder chemische Reaktionen freigesetzt werden. Mitunter entstehen diese festen und flüssigen Partikel auf natürliche Weise, zum Beispiel durch Waldbrände, Vulkanausbrüche oder Saharastaub. Die meisten Feinstaubpartikel sind jedoch auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. In erster Linie entsteht Feinstaub im Straßenverkehr (durch Abgase sowie den Abrieb von Bremsen, Reifen und Straßenbelag), durch Heizungen in Privathaushalten sowie durch landwirtschaftliche und industrielle Prozesse.
Juckende Augen, Kurzatmigkeit, hartnäckiger Husten ... Insbesondere die durch Feinstaub entstehende Luftverschmutzung kann zu täglichen Beschwerden oder gar ernsthaften Erkrankungen führen. Mitunter ist sie sogar lebensbedrohlich: Die französische Bevölkerung verliert aufgrund der Luftverschmutzung durchschnittlich zwei Jahre ihrer Lebenserwartung. In Neu-Delhi steigt diese Zahl auf ganze 10 Jahre. Vergleicht man die Sterblichkeitsrate weltweit, so ist die Luftverschmutzung genauso gefährlich wie der Tabakkonsum und liegt damit noch vor Alkohol, unsauberem Wasser (dreimal so viele Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung) und HIV (sechsmal so viele Todesfälle). Die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen sind Menschen mit bestehenden Atemwegs- und Herzproblemen oder Diabetes, Kleinkinder, Senioren und Schwangere.
Das vermehrte Aufkommen von Elektroautos verspricht, die globale Erwärmung zu begrenzen und die Luftverschmutzung zu bekämpfen. Letztere ist allein in Europa Jahr für Jahr für 307.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Leider stellt die Elektrisierung der Automobilmobilbranche jedoch keine Wunderlösung dar. Die Herstellung dieser neuen Fahrzeugtypen benötigt viel Energie und je nach Energiequelle kann sich auch ihre Aufladung CO₂-intensiv gestalten. Zudem setzen Elektrofahrzeuge – wie auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – während der Fahrt fortlaufend feine Reibungspartikel frei.