FAQ

Welche Arten der Luftverschmutzung verursacht der Straßenverkehr?

Allein in Frankreich ist die Luftverschmutzung Jahr für Jahr für 40.000 Todesfälle verantwortlich. Die Ursache: Der Straßenverkehr, der gemeinsam mit dem Wohnsektor (insbesondere Gebäudeheizungen) die größte Anzahl an Schadstoffquellen aufweist. Die mit dem Fahrzeugverkehr verbundene Verschmutzung wird durch verschiedene chemische und physikalische Reaktionen hervorgerufen:
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  • Kohlenmonoxid (CO) ist ein giftiges Gas, das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entweicht, wenn die dabei erzeugten Temperaturen keine vollständige Verbrennung zulassen. Sauerstoff- und Kohlenstoffmoleküle aggregieren in diesem Fall zu Kohlenmonoxid. Besonders hoch ist die in die Atmosphäre freigesetzte Schadstoffmenge beim Anfahren, darüber hinaus variiert sie je nach Fahrzeugtyp und Verkehrsbedingungen.

 

  • Eine weitere verkehrsbedingte Schadstoffquelle sind die Stickoxide (NOₓ) Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Sie werden bei der Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt, lassen unter Einfluss von Wasserdampf Säuren entstehen und bilden in Wechselwirkung mit flüchtigen Gasen und Partikeln Nitrate sowie andere umwelt- und gesundheitsschädliche Verbindungen. Unter anderem tragen sie zur Entstehung von saurem Regen bei.

 

  • Unter Feinstaub (PM) versteht man sowohl den bei der Verbrennung von Kraftstoffen aus dem Auspuff austretenden Feinstaub als auch die durch den Verschleiß von Reifen und Bremsen entstehenden Partikel. Im Gegensatz zum abgasbedingten Feinstaub behalten Reibungspartikel ihren Zustand bei, wenn sie in der Luft mit anderen Schadstoffen in Kontakt kommen. Ihre Toxizität resultiert sowohl aus ihrer Zusammensetzung als auch ihrer Form und Größe: Je feiner die Partikel, desto leichter dringen sie in den Körper ein. Während andere im Straßenverkehr freigesetzte Schadstoffe (CO, NOₓ, HC, O3, PM aus Abgasen) durch das vermehrte Aufkommen von Elektrofahrzeugen weitgehend reduziert werden können, bleiben die feinen Reibungspartikel auch weiterhin ein Problem. Zumal die damit einhergehenden Gefahren sowohl von der Politik als auch von gesetzlicher Seite unterschätzt werden: Zu den gesundheitlichen Risiken zählen oxidativer Stress*, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, neurodegenerative Erkrankungen (Parkinson, Alzheimer) und vieles mehr.

 

  • Auch unverbrannte Kohlenwasserstoffe (UHC) tragen zur verkehrsbedingten Luftverschmutzung bei. Insbesondere bei unzureichend gewarteten Motoren und minderwertigen Kraftstoffen resultieren sie aus der unvollständigen Verbrennung von Kraftstoffen und werden über die Abgase ausgestoßen. Die in die Umgebungsluft freigesetzten unverbrannten Kohlenwasserstoffe bestehen aus Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H). Sie tragen zur Ozonbildung bei und sind gesundheitsschädlich: Unter anderem können sie zu Angstzuständen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkten, degenerativen Hirnerkrankungen und einem erhöhten Krebsrisiko führen.

 

  • Ozon (O3) ist ein sogenannter „sekundärer“ Schadstoff, der nicht direkt von Benzin- oder Dieselfahrzeugen ausgestoßen wird, sondern unter Einfluss von Wärme und Sonnenlicht durch die chemische Reaktion von Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen entsteht. Asthma, Atembeschwerden, ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die Folgen für die menschliche Gesundheit sowie unsere Umwelt sind beträchtlich.

 

 

*Als oxidativen Stress bezeichnet man einen Zustand, in der die Zelle das übermäßige Aufkommen von toxischen Molekülen nicht mehr kontrollieren kann. Die in erster Linie bei der Zellatmung entstehenden freien Radikalen können sowohl die Zellen als auch die DNA schädigen.

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Allein in Frankreich verursachen Luftverschmutzung und Feinstaub Jahr für Jahr 40.000 vorzeitige Todesfälle. Um die verheerenden Auswirkungen des Feinstaubs zu verringern, bedarf es einer näheren Auseinandersetzung mit der Problematik. Tatsächlich erlaubt der Begriff „Feinstaub“ keine allgemeingültige Definition, da die Partikel in verschiedenen Größen, Formen und Zusammensetzungen auftreten. Genauso vielfältig wie das Erscheinungsbild ist auch ihre Herkunft: Im Folgenden verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Feinstaubquellen.
Der Begriff „Feinstaub“ bezeichnet ein komplexes Gemisch aus umweltschädlichen chemischen Verbindungen, die durch Verbrennungsprozesse, Reibung oder chemische Reaktionen freigesetzt werden. Mitunter entstehen diese festen und flüssigen Partikel auf natürliche Weise, zum Beispiel durch Waldbrände, Vulkanausbrüche oder Saharastaub. Die meisten Feinstaubpartikel sind jedoch auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. In erster Linie entsteht Feinstaub im Straßenverkehr (durch Abgase sowie den Abrieb von Bremsen, Reifen und Straßenbelag), durch Heizungen in Privathaushalten sowie durch landwirtschaftliche und industrielle Prozesse.
Das vermehrte Aufkommen von Elektroautos verspricht, die globale Erwärmung zu begrenzen und die Luftverschmutzung zu bekämpfen. Letztere ist allein in Europa Jahr für Jahr für 307.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Leider stellt die Elektrisierung der Automobilmobilbranche jedoch keine Wunderlösung dar. Die Herstellung dieser neuen Fahrzeugtypen benötigt viel Energie und je nach Energiequelle kann sich auch ihre Aufladung CO₂-intensiv gestalten. Zudem setzen Elektrofahrzeuge – wie auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – während der Fahrt fortlaufend feine Reibungspartikel frei.